Aronheim

Familie Aronheim

 

Helene Aronheim wurde am 20.4.1859 als Helene Oppenheimer in Braunschweig geboren. Sie war Witwe des Braunschweiger Justizrates Max Aronheim, der 1905 im Alter von 56 Jahren starb. Helene Aronheim hatte drei Kinder, mit denen sie am Inselwall 4 lebte. Sie erhielt im 1. Weltkrieg das Kriegsverdienstkreuz für Frauen und war gemeinsam mit ihrer Schwester im Verein für Kriegsfrauen. Am 16.3.1943 wurde sie im Alter von 84 Jahren nach Theresienstadt deportiert und starb dort wenige Tage später am 25.3.1943.

Hedwig Aronheim wurde am 16.4.1878 in Braunschweig geboren. Sie heiratete am 29.9.1897 den Kaufmann Ernst-Karl Helle und wohnte danach mit ihm und ihren drei Kindern Dorothea, Ernst und Ursula im Rosental 10. Um der drohenden Deportation zu entgehen, nahm sie sich am 19.2.1945 das Leben.

Adolf Aronheim wurde als zweites Kind von Max und Helene am 7.5.1881 geboren. Er heiratete Idel Miehe, die Ehe blieb kinderlos. Adolf war von Beruf Ingenieur und war Mitglied der Jüdischen Gemeinde.
Im 1. Weltkrieg zeichnete er sich durch besondere Tapferkeit aus und bekam das EK 2 sowie das Verwundetenabzeichen verliehen. Das bewahrte ihn nicht davor, am 10.11.1938 verhaftete und nach Buchenwald gebracht zu werden, wo er bis Mitte Dezember 1938 inhaftiert blieb. Als dann 1943 die Deportation nach Theresienstadt drohte, nahm er sich am 4.5.1943 das Leben. Seine Leiche wurde am 10.5.1943 eingeäschert und beigesetzt.

Idel Aronheim, geb. Miehe, wurde am 7.3. 1892 geboren.
Sie überlebt.  Nach der Zerstörung des Hauses Inselwall 4 wohnt sie im stehengebliebenen Kutscherhaus, einem kleinen Häuschen im hinteren Teil des Gartens.
Familie Schaper kaufte das Grundstück von Frau Aronheim Im Jahr 1955 und räumte ihr ein lebenslanges Wohnrecht in der Dachgeschosswohnung ein. Aus den Ruinen war erneut ein Zweifamilienhaus entstanden. Sie lebte dort mit ihrem Lebenspartner. Nach dessen Tod zog sie in ein Altenheim am Bodensee. Dort starb sie am 17.4. 1974.

Walter Aronheim wurde am 23.2.1886 geboren. Nach erfolgreicher Schullaufbahn bestand er 1907 sein Abitur am Martino-Katharinaeum in Braunschweig und wurde Rechtsanwalt und Notar. Er unterhielt die Kanzlei W. Aronheim & W.Mägde, Rechtsanwälte, am Friedrich Wilhelm Platz 5. 1933 musste er aus der Rechtsanwaltskanzlei ausscheiden, auch eine Eingabe an den Justizminister vom April 1933, dass er aus einer der ältesten in Deutschland ansässigen Anwaltsfamilien stamme, nützte ihm nichts. Er musste schließlich nach Guatemala fliehen, wo er am 26.1.1950 starb.

Lilly Aronheim, geb. am 22.11.1895 als Lilly Frey, war die Ehefrau von Walter Aronheim. Sie floh gemeinsam mit ihm nach Guatemala und starb dort ebenfalls im Jahr 1950.

Recherche: 2013  Schüler u. Schülerinnen
des Gymnasiums Martino-Katharineum