Familie Dr.Meyer Heinz Meyer wird 1899 geboren, er studiert Medizin in Göttingen, Leipzig und München, promoviert 1925 und bezieht 1927 seine Praxis in der Hildebrandtstraße 44.
Im gleichen Jahr heiratet er Margarethe Wilhelmine, geb.Rössner. Sie kommt aus Berlin, Kastanienallee 23. Ihr Geburtstsdatum ist der 23.11.1898. Am 1. Januar 1928 ziehen sie in die Siegfriedstraße 18.
Am 26. 8. 1928 kommt dort Tochter Margrit zur Welt. 1930 wird ihr Sohn Jochengeboren. 1. Juni 1929 – 9. Januar 1935 wohnen sie in der Hildebrandtstraße 44, wo zwei Wohnungen gemietet werden können. Die Kinder Margrit und Jochen werden in die Pestalozzi-Schule eingeschult.
Dr. Meyers Name steht am 1.04.1933 mit vielen anderen auf der Boykott-Liste jüdischer Ärzte, Anwälte. Im Januar 1938 wird Ärzten nichtarischer Abstammung die Ersatzkassenzulassung entzogen. Die Familie muß umziehen. Vom 9.1. 1935 – Februar1939 zieht sie in die Schleinitzstraße 1.
1938 haben bereits viele jüdische Bürger die Stadt verlassen, so auch Heinz Meyers Bruder Fritz und sein Cousin Georg, die bereits1933 in die USA emigrierten.
Am 10.11.1938 wird Heinz Meyer verhaftet und ins Gefängnis Wolfenbüttel gebracht. Anschließend wird er ins KZ Buchenwald deportiert. Die Gestapo teilt ihm mit, dass er Deutschland innerhalb von 4 Wochen verlassen müsse.
Am 7. Dezember 1938 flüchtet er von Bremerhaven in die USA. Im März 1939 im Herbst folgen seine Frau mit den beiden Kindern.
94% seines Vermögens werden vom Deutschen Reich einbehalten. Der Familie bleibt ein Rest von 1.058,90 RM = 423,59 $ zum Start in den USA. Heinz Meyer darf zunächst nicht als Arzt praktizieren, seine Frau arbeitet als Dienstmädchen. Dann bekommt er bei einer kirchlichen Organisation eine Stelle als Arzt, in Virginia. Die Familie stellt nach Kriegsende eine Antrag zur Rückerstattung des Vermögens. 1952 wird dem Antrag stattgegeben.
Im März 1987 stirbt Heinz Meyer in Damascus/ Washington, Virginia/ USA. Im Januar 1990 folgt ihm seine Frau Margarethe, genannt Marga. 2009 ist das Todesjahr ihrer Tochter Margrit in Windsor/Ontario.
Verschiedene Mitglieder der Familie Heinz Meyers fielen dem Holocaust zum Opfer.
Recherche: Nibelungen-Realschule, Wahlpflichtkurs Geschichte Jrg. 10 – 2010