Robert Ziprkowski war der jüngste von 4 Brüdern ( Jakob, Wolf, Isaak, Robert).
Die Familie Robert Ziprkowski lebte von 1920 bis 1936 in der Berner Str. 4. Die Karteikarte zeigt, dass Robert in Szczuczyn, Ostpolen, 1890 geboren wurde. Robert, der sich später Rubin nennt, heiratet Käthe, eine geb. Pergamenter. Robert (Rubin) und Käthe haben zwei Söhne, Kurt(David) und Rolf, sowie eine Tochter mit Namen Ruth. Die vier Brüder Ziprkowski werden durch die Zwangsemigration in alle Welt zerstreut. Jakobs Familie emigriert nach Palästina und Isaaks Töchter in die USA, Robert wird zur Erzwingung der Ausreise 1935 im Gefängnis Rennelberg eingesperrt und emigriert mit seiner Familie nach Süd-Rhodesien (Zimbabwe).
Nur über Eva Ziprkowski erfährt man mehr. Eva wird 1912 in Braunschweig geboren, sie ist die Tochter von Jakob und Rosa. Die Informationen stammen aus einem Bericht aus „Juden in Braunschweig“ (Reinhard Bein), verfasst hat ihn Evas Jugendfreundin Nora. Beide Mädchen gehen zusammen auf die Mädchenmittelschule in der Heydenstrasse. Eva wird von ihrer Freundin als hübsch und kapriziös beschrieben. Eva ist die einzige Jüdin in der Klasse. Nora hilft Eva in der Schule, besonders im Fach Deutsch. Ihre russische Mutter hat wohl zuhause nur gebrochen Deutsch gesprochen. Schon 1925 ereignet sich ein Vorfall in der Schule. Mädchen singen HJ-Lieder mit antisemitischen Inhalten. Sonst wird Eva allerdings nie direkt angegriffen. 1928 muss Eva die Schule abbrechen, um im Textilgeschäft ihres Vaters zu arbeiten. Deshalb ist Nora sehr überrascht, als Eva im Sommer plötzlich vor ihrer Tür steht und sie davon überzeugen will, dass es auch für sie besser wäre, Deutschland auf der Stelle zu verlassen. Eva emigriert nach Palästina und stirbt 1964 im Alter von 52 Jahren in Haifa/Israel. Bis zu ihrem Tod ist Eva davon überzeugt, dass ihre Freundin Nora im Krieg umgekommen ist.
Recherche: Schülerinnen und Schüler der IGS Querum