Familie Sprung kam im Jahr 1896 nach Braunschweig.

Henry Sprung wurde als Israel Hirsch am 22.11.1870 in Tarnow/Galizien geboren. Er heiratete Berta Buchholz, kam mit ihr zusammen 1896 nach Braunschweig und gründete eine Eierhandlung en gros, Langestraße 61, Inhaber Israel Hirsch.
1905 wechselte Israel Hirsch seinen Namen und nannte sich von da ab Henry Sprung.
Aus dem Handel mit Eiern wurde eine Großhandlung für landwirtschaftliche Produkte, Geschäftsadresse war die Wendenstr. 2. Henry wohnte mit seiner Familie am Theaterwall 16.
Am 27.12.1921 bekamen die Sprungs ihre deutsche Staatsangehörigkeit, die ihnen jedoch am 5.10.1933 wieder aberkannt wurde.

Vom 30.10.1933 bis zum 06.12.1933 wurde Henry Sprung in so genannte Schutzhaft genommen, um seine Auswanderung zu erzwingen.
Er blieb in Braunschweig, wurde jedoch 1939 gezwungen,
in die Höhe 3, in ein so genanntes Judenhaus, umzuziehen.
Im Alter von 72 Jahren wurde Henry Sprung am 16.3.1943 nach Theresienstadt deportiert.
Die Deportation geschah per Zug über Berlin nach Bauschowitz und von dort 3 Kilometer zu Fuß nach Theresienstadt.
Henry Sprung wurde von dort weiter nach Auschwitz deportiert. Es gab nachweislich Transporte am 8.9.1943, am 15.und 18.12.1943 und dann gab es drei Transporte im Mai 1944.
Alle Transporte gingen in das sogenannte Familienlager in
Auschwitz – Birkenau, das am 7.7. 44 aufgelöst wurde.  Also wurde Henry Sprung zwischen dem 8.9.43 und dem 7.7.1944 ermordet.
Am 8.5.1945 wurde er für tot erklärt.

Berta Sprung wurde als Berta Buchholz am 8.9.1876 in Rawitsch / Polen geboren. Sie kam mit ihrem Mann 1896 nach Braunschweig und wurde Mutter von 2 Kindern. Sie wurde ebenfalls am 16.3.1943 gemeinsam mit Henry Sprung nach Theresienstadt deportiert und starb dort an den Folgen der Lagerbedingungen.
Sie wurde am 8.5.1945 für tot erklärt.

Liesbeth Sprung wurde am 6.11.1897 in Braunschweig geboren. Sie heiratete Hugo Schloss und zog mit ihm 1921 nach Krefeld. Dort bekamen sie am 26.2.1922 den Sohn Herbert. Nach Umzügen nach Trier und Berlin floh sie schließlich mit Ihrem Mann und ihrem Sohn nach New York. Sie ist in den USA gestorben.

Siegbert Sprung wurde am 26.2.1904 in Braunschweig mit dem Vornamen Juno geboren.
Im Alter von 18 Jahren beantragte er 1922 die Umbenennung in Siegbert Sprung. Er geht – vermutlich aus beruflichen Gründen – 1924 nach Berlin und kehrt er 1927 wieder nach Braunschweig zurück. Hier heiratete er Hildegard Hartung und flieht mit ihr 1935 nach Palästina.
1957 kehrte er nach Braunschweig zurück und wurde 1. Vorsitzender der jüdischen Gemeinde. Er starb am 18.9.1964 in Braunschweig.

Recherche: 2013-Schülerinnen und Schüler
der Heinrich-Büssing-Schule Braunschweig