Rudolf Franz Paul Claus
Geboren am 29. September 1893 in Gliesmarode bei Braunschweig.
Hingerichtet am 17. Dezember 1935 in Plötzensee.
Volksschule, danach Lehre als Dreher, mit 17Jahre trat er
dem“ Bildungsverein Jugendlicher Arbeiter“ bei,
1912 tritt er in die SPD ein.
1915 geht er als Freiwilliger an die Front,
1917 Verwundung „ als nicht mehr verwendungsfähig“ entlassen.
Eisernes Kreuz zweiter Klasse und das Braunschweiger Verdienstkreuz.
Diese Ereignisse und Erlebnisse machten ihn zum Kriegsgegner.
1918 war er Mitglied der USPD und im Braunschweiger Arbeiter und Soldatenrat,
nach Gründung der KPD wurde er dort Mitglied.
1919, nach dem Heidelberger Parteitag, trat er in die KAPD.
März 1921 war er beim Mitteldeutschen Aufstand im engeren Kreis Max Hölz.
Am 30.März 1921 wurde er festgenommen. Das außerordentliche Gericht in Naumburg verurteilte ihn zu lebenslangen Zuchthaus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit.
Nach dem Straffreiheitsgesetz vom 21. Juli 1922 wurde er entlassen, und das Strafvermerk aus dem Strafregister getilgt
Das Braunschweiger Schwurgericht verurteilte ihn am 03.November 1924 wegen Raub und Totschlagversuch auf das Lohnbüro der Grube“ Treue“ zu 17 Monate Zuchthaus.
Nach Aussage des Oberstaatsanwalts „wurde das Geld für den Rechtsbeistand der angeklagten Kommunisten beschafft“.
Durch die Amnestie vom 14. Juli 1928 wurde seine Strafe umgewandelt in Gefängnis gleicher Dauer, danach Arbeit in der Stadtgärtnerei Braunschweig.
Entlassen wurde er vermutlich durch den NSDAP Ministerpräsidenten des Landes Braunschweig, Klagges,
der in staatlichen Stellen nur Regimetreue beschäftigte.
Anschließend war er Sekretär der Roten Hilfe für den Raum Hannover – Braunschweig – Halle.
Verhaftet wurde er in Holzminden beim Treffen der Roten Hilfe am 05.April 1933.
Die Strafe des Amtsgericht Holzminden vom 18.September 1933 von über 2 Monaten verbüßte er bis zum 05. Oktober 1933, nach der Haftentlassung lebte Rudolf einige Zeit bei seiner Ehefrau in Braunschweig und nahm Kontakt zur Roten Hilfe in Hannover und Berlin auf.
Er lebte bis zur Verhaftung bei einem Konspirativen Treffen illegal in Berlin, um an Informationen zu kommen.
Die Verhaftung war am 14 Juli 1934 , Rudolf wurde während seiner Haft misshandelt und gefoltert.
Der Prozess am Volksgericht Berlin, 2. Senat, begann am 25.Juli 1935.
Das Urteil:
„Für einen derartigen Verbrecher wie Claus ist nach der Überzeugung des Senats innerhalb der Volksgemeinschaft kein Platz mehr. Gegen ihn ist deshalb die Todesstrafe verhängt worden“.
Rudolf Claus lehnte es ab eine Gnadengesuch auf Grund seiner Verletzung und Auszeichnungen beim “Führer“ zu stellen.
Überführung nach Plötzensee am 26.Juli 1935.
Trotz zahlreicher Proteste aus dem Ausland wurde das Urteil
am Morgen des 17.Dezember 1935 vollstreckt,
Rudolf Claus wurde mit dem Handbeil geköpft.
Martha Emilie Friederike Henriette Grimm verw. Claus, geb. Deneke
Sie wurde am 26. Februar 1893 in Braunschweig geboren,
und ist am 02. Januar 1962 in Braunschweig gestorben.
Volksschule von 1899 – 1907,
Ausbildung im Putzmacher Handwerk,
19.Juli 1930 Ehe mit Rudolf Claus,
26. Juni 1940 zweite Ehe mit Werner Grimm
1931 wurde sie Mitglied in der KPD.
Sie kam in Schutzhaft in Berlin am 02. Oktober1935 nach dem Besuch
von Rudolf im Gefängnis.
Sie wurde nach Braunschweig überführt am 10. Oktober1935.
Anschließend wurde sie in das KZ Moringen eingeliefert, am 24. Oktober1935.
Nachdem bemerkt wurde , dass eine Kassiber Nachricht weiter gegeben wurde von ihr, erlitt sie eine Woche Haftverschärfung, trotz Magen OP, mit schwerer körperlicher Arbeit.
Entlassung aus dem KZ Moringen am 08. Oktober 1938.
Sie stand bis 1940 unter Polizeiaufsicht.
1949 erwirkte sie die Aufhebung des Urteils gegen Rudolf.
Ab August 1953 bezog sie eine Berufsunfähigkeitsrente von 140.-DM.
Sie stellte sich weiterhin dem Kampf um die materielle Entschädigung
für die Ermordung des Ehemanns.
Recherche: Paul Pockrandt, 2014, VVN, Niedersachsen, Ortsgruppe Braunschweig,