wurde 1869 in Guttentag (Oberschlesien) als neuntes Kind einer Kaufmannsfamilie geboren.
Nach dem Schulbesuch studierte er Medizin in Würzburg, Berlin, München und Breslau. Anschließend arbeitete er als Assistentsarzt in Nervenkliniken in Breslau und Frankfurt a. Main.
Nach seiner Promotion wechselte Siegfried an die Deutsche Drogisten Akademie in Braunschweig.
Seine Wohnung hatte er seit dem 1. 4. 1897 in der Bruchthorpromenade 12.
Im gleichen Jahr heiratete er Josefine Helene, geb. Erlanger.
Ihre gemeinsamer Wohnung befand sich in Braunschweig zunächst am Siegesplatz, später am Löwenwall 23.
( heute John-F-Kennedy-Platz 5 )
Das Ehepaar Löwenthal hatte zwei Kinder: Charlotte, 1899 – 1958, und Erich, 1905 – 1959.
Später eröffnete er in Braunschweig eine Praxis als Spezialarzt für Nervenleiden sowie eine medizinisch – physikalische Kuranstalt (Durchführung von medizinisch – physikalischen Therapien) am Lessingplatz. Die Leistungen von Löwenthal auf dem Gebiet der Neurologie bestanden in seinen Forschungen auf dem Gebiet der Strahlentherapie. Er genoss unter Kollegen hohes Ansehen und war in diversen Ärzteverbänden aktiv.
Die verheerende Kriegsführung im 1. Weltkrieg mit Giftgas verursachte bei den Soldaten schwerwiegende Nervenschäden. Die Erkenntnisse von Siegfried Löwenthal machte sich das Herzogliche Kriegsministerium zu Nutze und berief ihn zum Berater für nervenärztliche Problemstellungen bei Soldaten. Hierfür wurde ihm 1918 das Eiserne Kreuz am schwarz – weißen Bande verliehen.
Löwenthals Strahlenforschung erfolgte in Kooperation mit dem Braunschweiger Radiochemiker Friedrich Giesel, der in der Chininfabrik Buchler & Co arbeitete und dort die Verfahrenstechnik für die Chinin – Kokain – Hyoscyamin – Herstellung für pharmazeutische Zwecke verbesserte.
Die Firma Buchler existiert heute noch und befasst sich mit medizinischen Nuklearstoffen.
Mit befreundeten Ärzten (Otto Walkhoff und Alfred Sternthal) und dem Physiker Karl Bergwitz sowie Messinstrumentenbauern aus Braunschweig und Wolfenbüttel etablierte Löwenthal hier ein Zentrum für die Forschung auf dem Gebiet der ionisierenden Strahlung.
Wegen der sich abzeichnenden Judenprogrome der Nazis verließ er im November 1935 Deutschland und emigrierte nach Palästina. Dort lebte er unter dem Namen Shaul Löwenthal und baute eine Praxis für Radiumtherapie auf.
Im Juli 1951 starb er in Ramoth Hashavim, einem Vorort von Tel Aviv (Israel).
Recherche 2017: Schülerinnen und Schüler Klasse 10S der Christophorusschule, CJD Braunschweig, durchgeführt, angeleitet von Anja Masuch, Religionslehrerin der Klasse,
unter Mitwirkung von Rita Weiler.
Vorarbeiten zur Recherche führte aus: Rudolf Fricke , Lehrer im Ruhestand, Wolfenbüttel.