Eichholz

Minna und Julie Eichholz sowie Sophie Cohen, geb. Eichholz

Minna Eichholz, wurde am 18.10. 1860 in 33178 Kirchborchen / Kreis Paderborn geboren. Wann Minna nach Braunschweig gekommen ist, ließ sich nicht mehr herausfinden.

Julie Eichholz, wurde am 8.12. 1867 in Kirchborchen geboren.

Julie Eichholz  ist am 31.1.1898 in Braunschweig gemeldet. Julie arbeitet später als Verkäuferin in dem Geschäft „Eichholz & Co“, das ihrem Schwager Albert Cohen und der jüngsten Schwester Sophie Cohen, geb. Eichholz, gehört. Das Geschäft befindet sich am Sack 21/22, dort wohnt sie auch mit ihren beiden Schwestern und dem Schwager.

Sophie Cohen, geb. Eichholz, wurde am 19.5.1872 in Kirchborchen geboren.

Am 31.1.1898 ist Sophie Eichholz in Braunschweig gemeldet

Sie  heiratet am 22.8. 1901 Albert Cohen, und gründet mit ihm eine „Handlung mit Besatzartikeln“,  als deren Inhaber Albert Cohen eingetragen ist. 1906 heißt es im Firmenregister:

„Eichholz & Co.; Handlung mit Besatzartikeln. Inhaber: Albert Cohen; Prokurist: dessen Ehefrau Sophie, geb. Eichholz . Das Geschäft befindet sich am Sack 21/22.

Sophie und ihre Schwester Julie arbeiten nachweislich als Verkäuferinnen in dem Geschäft am Sack 21/22, ob Minna auch dort gearbeitet hat, ließ sich nicht feststellen.
Als Albert Cohen 1922 stirbt, wird Sophie Inhaberin des Hauses Sack 21/22 und des darin befindlichen Geschäftes.

Zum 1.1.1939 werden das Grundstück und die Firma infolge der Arisierung  von jüdischen Geschäften an den  Kaufmann Carl Langerfeldt verkauft.

Julie Eichholz stirbt 1939, die Todesursache ließ sich nicht mehr feststellen.

Für Sophie und Minna verschärft sich 1940 die Verfolgung: Sie werden im Melderegister  geführt  mit dem Zusatz „ Sarah“.
Am  4.12.1941 müssen beide Schwestern in „Judenhaus“, Neuer Weg 9, umziehen.

Am 16.3.1943 werden die Schwestern nach Theresienstadt deportiert,
Minna ist zu diesem Zeitpunkt 82,
Sophie 71 Jahre alt.

Die Lebensbedingungen im Ghetto Theresienstadt waren besonders für ältere Menschen in kürzester Zeit derartig lebensbedrohlich, dass man davon ausgehen kann, dass beide Schwestern wenige Tage nach ihrer Ankunft gestorben sind.

Minna  Eichholz und Sophie Cohen wurden am 8.5.1945 in Theresienstadt durch Ernest Victor Williams für tot erklärt.

Recherche: SchülerInnen des Beruflichen Gymnasiums
der Heinrich-Büssing-Schule 2013