Hermann Bachenheimer wurde am 18. Oktober 1878 in Warstein geboren.
Am 01.03.1913 oder 1914 heiratet er Frieda Isaak in Braunschweig. Sein Beruf war Kaufmann, ab 1924 arbeitete er als Kassierer und ab 1929 als Buchhalter. Nach 1934 durfte er seinen Beruf nicht mehr ausüben.
In der Reichspogromnacht (09.11.1938) wurde seine Wohnung zerstört, Hermann wurde im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Am 16. November1938 kehrte er wieder in die Schuhstraße 21 zurück. Am 6. Juli 1942 wurde er schwer krank in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. Von dort kehrte er nicht zurück und wurde am 08. Mai 1945 für tot erklärt.
Frieda Bachenheimer geb. Isaak wurde am 02. Mai 1884 in Mehren,(Altenkirchen) geboren. Am 01.03.1913 oder 1914 heiratet sie Hermann Bachenheimer. Sie war Hausfrau.
Wie ihr Mann wurde auch Frieda am 16. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert.
Sie wurden beide am 08.Mai 1945 für tot erklärt.
Frieda und Hermann Bachenheimer
Das Ehepaar Bachenheimer hatte drei Kinder:
Siegfried Bachenheimer wurde am 03. April 1915 in Braunschweig geboren. Er er-lernte den Beruf des Dentisten (Zahnarzt), durfte ihn als Jude aber nicht ausüben. In der Folge arbeitete er als Kaufmann.
Siegfried floh über Schweden nach England und lebte unter dem Namen Fred Blake in London.
Ruth Nathan, geb. Bachenheimer wurde am 28. Juni 1917 in Braunschweig geboren. 1933 musste sie die Schule in Braunschweig verlassen. Ruth war zunächst Hausfrau und arbeitete später als Krankenschwester. Am 02. Januar 1937 gelang ihr die Flucht nach England, ebenso wie ihr Bruder Siegfried lebte sie zunächst in London.
1946 emigrierte sie nach Südafrika und heiratete dort in Durban am 11. April 1946 Kurt Nathan. Sie bekam zwei Kinder.
Ernst-Ludwig Bachenheimer wurde am 07. August 1918 in Braunschweig geboren. Er musste 1933 die allgemeinbildende Schule in Braunschweig verlassen und besuchte daraufhin die israelitische Gartenbauschule Ahlem. In einem Ausbildungslager für Palästina lernte er das Schuhmacherhandwerk, durfte als Jude diesen Beruf jedoch nicht mehr ausüben.
Wie sein Vater wurde er in der Reichsprogromnacht im KZ Buchenwald inhaftiert. Nach der Entlassung gelang ihm die Flucht nach Kolumbien. Dort heiratete er in Bogota am 31.04.1945 Chela Bachenheimer.
Der letzte freiwillig gewählte Wohnort der Familie war bis 1936 die Wohnung in der Schuhstraße 21.
Ernst-Ludwig mit seiner FrauMercedes Arango
und ihren Kindern Hermann, Henry und Freddy.
Links: Ruth und Nathan
Recherche:Schülerinnen und Schüler der IGS Querum – 2012